Michel Abdollahi
„DIE ZEIT“ nannte ihn kürzlich einen politischen Entertainer. Das trifft es ganz gut und greift doch zu kurz. Michel Abdollahi ist Poetry-Slam-Pate, Conférencier, Performance-Künstler und Literat. Vor allem aber ist er ein höflicher, humoristischer, engagierter und politischer Mensch. Interesse, Empathie und gute Manieren zeichnen ihn aus. Drei Eigenschaften, die ihm auch im Hinblick auf seine Rolle als Gastgeber wichtig sind. Er begegnet seinen Gästen höflich, will sich mit ihnen unterhalten und nicht streiten. Dennoch hakt er nach, fordert Antworten ein und wahrt immer die Form. Im Iran geboren, 1986 nach Deutschland gekommen, sieht er sich als Deutsch-Iraner und überzeugten Hamburger. Er studierte Rechtswissenschaft, Islamwissenschaften und Iranistik. Seit 2014 ist er beim NDR als Sonderreporter tätig. Im Januar 2016 erhielt er für seinen Filmbeitrag „Im Nazidorf“ („Panorama – Die Reporter“) den Deutschen Fernsehpreis. Außerdem ist er seit 2000 in der deutschen Poetry Slam-Szene aktiv, Mitbegründer der Veranstaltungsreihe „Kampf der Künste“ und Social Media-Größe. Die von ihm moderierte NDR-Sendung „Panorama – Die Show“ erhielt eine Grimme-Preis Nominierung. Im April 2017 wurde Abdollahi mit dem Gustaf-Gründgens-Preis ausgezeichnet. In seiner Laudatio betonte Michael Göring, Vorsitzender des Vorstandes der "ZEIT-Stiftung", die Leistung Abdollahis, ein Generationen übergreifendes Publikum für eine neue darstellende Kunstform zubegeistern und vor allem jungen Menschen den Zugang zu Sprache, Poesie und Theater zu vermitteln.
„Der Gentleman-Journalist“ (Anja Reschke, Panorama, ARD)
„Ein schlagfertiger Journalist und Künstler“ (Henning Sussebach, ZEIT, 12.5.17)