Ähnlich wie Zinn ein sehr zartes Schwermetall ist, so gerät auch die Musik der gleichnamigen Band aus Wien immer wieder zu einem Paradox der Gefühle. Das Trio versteht es eine ungemein eindringliche Sehnsucht in Songs wie „Diogenes“ oder „Lethargie“ mit Melancholie und einer fast schon resignativen Leichtigkeit zu verbinden. Stilistisch tendiert das Ganze dann mal mehr in Richtung Art Rock oder Post-Punk, Gothic oder Indie, je nach Schaffensperiode eben. Ihr dieses Jahr veröffentlichtes Album „Chthuluzän“ birgt erneut zahlreiche Referenzen zu Kultur und Literatur (der Lovecraft-Titel allein weist die Richtung), kann mit doppelbödigen Texten und Wortwitz ebenso wie mit einem ausgeklügelten Songwriting punkten. Es scheint sich das zu bewahrheiten, was diese Band von Beginn an vorweg schickte: Zinn sind eine der markantesten und eigenwilligsten Bands, die derzeit aus Österreich kommen.