Keine Grenze und keine Tradition ist unumstößlich, viel mehr sind beide dazu da, überwunden zu werden. So machen sich auch Pleasing daran, die gängigen Strukturen zeitgenössischer Rockmusik aufzulösen. Das Ein-Mann-Projekt bestehend aus Patrick Miranda hat in den letzten Jahren mit den EPs „Polara“ (2018) und „1 & 2“ (2019) schon für verdrehte Köpfe im beschaulichen Luxemburg gesorgt, aber auch jenseits dessen Feinschmecker eklektischer Rockmusik zum Staunen gebracht. Mit „In The Mood For Super Dark Times“ (2021) erscheint dann in der Hochphase der Pandemie ein Debütalbum, das sowohl hinsichtlich des Titels als auch des Sounds kaum besser passen könnte. Themen wie Depressionen und Mental Health, der Status Quo im Westen aber auch die existenzialistische Philosophie Søren Kierkegaards stecken den thematischen Rahmen ab, in dem Pleasing ein Feuerwerk aus Math- und Post-Rock, Metal und Jazz-Einflüssen zünden. Dazu ein gekonntes Changieren zwischen rohem Gesang und Spoken-Word-Passagen, die an Slam Poetry erinnern. Ende letzten Jahres erschien dann die EP „For Us To Escape“ und markierte einen abermals neuen Weg, den das Projekt einschlägt. Dieser führt im September dann auch schnurstracks zu uns nach Hamburg.