Night Tapes
Ein Geschöpf der Nacht, eine Idee entstanden aus dem Rausch der Zerstreuung zwischen Strobos und Straßenlaternen: Night Tapes machen Musik für die spätesten oder frühesten Stunden, je nach Perspektive. Das Londoner Trio hat mit einer Serie vorzüglicher EPs in den vergangenen Jahren nicht nur in der britischen Electronic-Metropole für Aufsehen gesorgt. Auch auf dem europäischen Festland haben Digger zwischen Barcelona und Berlin vom genussvoll ausufernden Dream Pop dieser drei gehört – zumeist mehr als nur ein paar Töne. Im Zweifel sind aber mehr als ein paar Töne auch gar nicht nötig, um sich Hals über Kopf in eine super satt produzierte Arbeit wie „Download Spirit“ (2020) oder „Perfect Kindness“ (2023) zu verlieben. Hier und da ein Spritzer Neo-Psychedelia, dort dann wenige Tröpfchen Downtempo und sorgsam eingesprenkelte R’n‘B-Vibes machen die Rezeptur der Night Tapes auch auf ihrem neuesten Output „Assisted Memories“ (2024) zu einem kristallinen Trip ohne Rückfahrschein. Es ist ein Sounddesign, das zum Fallenlassen und Feiern gleichermaßen einlädt. Aber Vorsicht: Suchtfaktor extrem hoch.