Was in den 80ern im sogenannten Paisley Underground von LA eine passionierte Anhängerschaft fand, bekommt nun an den dunkelgrauen Rheinufern ein Revival geschenkt: Neumatic Parlo spielen psychedelischen New Wave mit Düsseldorfer Existenzialistenflair und liefern den Score für das Leben im Zeitalter der Zeitnot. Schon die Debüt-EP „Parlo Alto“ (2019) steckt vor mittlerweile gut fünf Jahren den tonalen wie lyrischen Impetus des Quintetts ab und zeigt das musikalische Potenzial, das hier aus dem Stand zur Ausformulierung kommt. Sicher, die reiche Krautrock-Tradition der Landeshauptstadt spielt eine Rolle, aber auch britische Post-Punk-Reformer wie Shame oder Squid und sicher nicht zuletzt die gloomy Melancholia von Legenden wie Mazzy Star oder Sad Lovers And Giants. Und trotzdem nehmen Neumatic Parlo immer wieder scharfe Kurven, wo es niemand erwartet, verwehren sich jeder Anpassung und spielen mit frischen Ideen auf. Auf ihrem im Oktober erscheinenden Debütalbum „Play It As It Lays“ zeigen sie nun, dass sie den Ritt durch stilistische Serpentinen spielerisch zu meistern verstehen.