Milano
Wäre Milane Baybah kein echter Mensch, könnte er als Charakter in einem sozialkritischen Biopic die Hauptrolle besetzen. Aufgewachsen in sozial schwachen Verhältnissen, bringt sich der Rapper und Sänger mit gerade einmal sechs Jahren Saxofon und Klavier bei und gräbt sich in seiner Freizeit durch die Classics aus Soul, Jazz und R’n‘B. Mit elf entdeckt er französischen Hip-Hop, fängt unter seinem Spitznamen Milano selber an zu rappen und veröffentlicht erste Tracks. Dann geht alles ganz schnell: Kollaborationen mit Sinan-G und Rooz gehen einem Signing bei Vertigo Records voraus, die EP „Für Dich“ (2022) wird ein durchschlagender Erfolg und mit dem Eddin-Feature „Au revoir“ heimst er bis heute über 40 Millionen Streams auf Spotify ein. Dass Milano mit seinem hochemotionalen signature sound zwischen Pop, Rap und R&B einen Nerv bei allen trifft, die frisch verliebt oder frisch getrennt sind, ist nur ein Teil der Wahrheit. Auch die Texte des DIY-Künstlers wandeln auf einem wohldurchdachten Grad zwischen einfühlsamer Alltagslyrik und catchy Hooklines, denen jede Menge Ohrwurmqualitäten innewohnen. Wie easy er alleine dieses Jahr schon mit „So wie du“ und „On/Off“ zwei Erfolgssingles erster Güte droppen konnte, ist nicht nur ein beeindruckendes Karriere-Statement. Auch die musikalische Proliferation dieses Mannes, der sich seinen Status aus dem Nichts aufgebaut hat, weist ihn als Künstler mit echten Ambitionen aus.