Thérèse
Pulsierende Beats, scharf sequenzierte Synth-Harmonien und Lyrics zwischen Empowerment und Gegenwartsanalyse – ein Track von Thérèse braucht nicht viele Zutaten, um unmittelbar ins Ohr zu gehen und dann auch dort zu bleiben. Das französische Multitalent hat mit den beiden EPs „Rêvalité“ (2021) und „metaREverse“ (2023) in der Grande Nation bereits hohe Wellen geschlagen und sich von den Erwartungshaltungen der Industrie emanzipiert. Irgendwie Electro, dann aber auch Hyperpop und Rap, Neo-Soul und Chansons im Downtempo-Modus, ist ihre Signatur kaum zu greifen und doch absolut ergreifend. Dass sie als Musikerin, Model, Stylistin und leidenschaftliche Rednerin eine recht atypische Karriere beschritten hat, dürfte klar sein. Wie sehr ihre unterschiedlichen Leidenschaften und Talente aber den Geist ihrer Musik beflügeln, vielleicht nicht direkt. Auf dem Anfang des Jahres veröffentlichten Debütalbum „L'attente“ ist das in jedem einzelnen Song zu hören: Frei von Konventionen mixt Thérèse Stimmungen und Genres zu einem süß-sauren Cocktail, der Ironie und Weisheit, Zartes und Hartes, Tanzbares und Nachdenkliches vereint ohne verwirrt zu klingen. Das kann sie live ebenso gut.