KABEAUSHÉ
Allzu gerne wird Hip-Hop aus einzelnen afrikanischen Ländern nonchalant mit Hip-Hop vom gesamten Kontinent gleichgesetzt. Dabei hat unter anderem Kenia eine äußerst eigenständige Rap-Szene, die es zu differenzieren gilt und in der Kabeaushé eine echte Sonderstellung einnimmt. Der aus Nairobi stammende Rapper, Producer und Crate Digger veröffentlichte im letzten Jahr mit „The Comming Of Gaze“ und dem furiosen „Hold On To Deer Life, There's A Blcak Boy Behind You!“ (Typo gewollt) gleich zwei Alben von berstender Experimentierwut. Industrial Hip-Hop kollidiert hier mit Gqom und Hip-House, Pop-Rap und EDM. Das Resultat? Nichts weniger als eine neue Form von ultratanzbarer Rapmusik, die klingt, als würden die Warboys aus dem letzten „Mad Max“ eine Strandparty mit den stärksten Ketamin-Cocktails diesseits von Mexiko City feiern. Surreal verzerrt, abgefahren bis zum Abwinken und absolut idiosynkratisch ballert Kabeaushé Tracks in den Äther, die noch in Jahren nachklingen werden.