Cover-Songs von AnnenMayKantereit und Paula Hartmann machten maïa auf TikTok und Youtube schon vor zwei Jahren bekannt. Waren die Anfänge noch zaghaft, hat die Nachwuchskünstlerin nun eine ungeahnte kreative Energie gepackt: seit zwölf Monaten erscheinen in regelmäßigen Abständen Singles von der emotionalen Wucht eines „Konsumier mich“ oder „Ambulanz“ und lassen langsam aber sicher erahnen, welches Kaliber von Talent sich hier auf den Weg macht. Mal mit zerbrechlicher Stimme und reduzierter instrumenteller Begleitung, mal mit dringlichem Timbre und elektronischer Beatsequenzierung beschwört die Singer-Songwriterin intensives Kopfkino und spricht ungeniert die Themen einer zwischen Aufbruch und Umbruch zerstreuten Generation an. Wer hier allerdings Kitsch vermutet, ist schief gewickelt. maïa ist sich gängiger Klischees bewusst und findet ein Bewusstsein, eine Sprache für Emotionen, die dann in Songs á la „Mach kaputt“ oder „Stadt der Geister“ übersetzt werden. Es ist Musik, die unter die Haut, ins Herz und die Seele vordringt, weil sie dort entstanden ist.