Zwischen den Kulturen und Zeiten wachsen Sarah und Steph Snyder in einem Milieu auf, das unterschiedlichste künstlerische Einflüsse wie in einem Prisma vereint und spiegelt. Dem Schwester-Duo aus Kalifornien sind Einflüsse aus französischem Pop und Bollywood-Soundtracks ebenso wenig fremd, wie 70s-Rock und kirchliche Choräle, die sie vom Vater aufschnappen. Dass die Chemie zwischen den beiden nicht nur menschlich, sondern auch musikalisch stimmt, war quasi vorprogrammiert. Mit infektiösen Hooks zwischen geradeheraus erotischen Riffs, der richtigen Dosis Pop-Appeal neben einer gewissen Nostalgie für Indie Rock der 90er brauen die beiden als Deer Park Avenue genau die richtige Mixtur zusammen, um female fronted Rockmusik neu zu denken. Auf dem Debüt „Deer Park Avenue“ (2016) gelang ihnen das damals schon unter Berücksichtigung aller wichtigen Marker: Gesang, Arrangements, Produktion, Präsentation. Die EPs „Strut“ (2023) und „Pink Champagne“ (2024) zeigten in jüngster Zeit aber auch, dass dieses Duo in der Lage ist, ihre Soundsignatur fortzuentwickeln und gleichzeitig gnadenlos frisch zu klingen. Ein Live-Erlebnis, das hängen bleibt.