Johnny Hunter
Als würden sie seit Jahrzehnten nichts anderes tun, haben Johnny Hunter mit Singles wie „1995“ (2018) und „Pain & Joy“ (2019) am Ende der letzten Dekade einige ebenso offensichtliche wie inoffizielle instant classics des zeitgenössischen Post-Punks abgeliefert. Einfach mal so. Wer dem Quartett aus Sydney aufmerksam zuhört, versteht auch schnell woran das liegt: Einerseits sind die lustvoll sonoren Vocals von Sänger Nick Hutt unüberhörbar anders in einem Trendmilieu, das Stimmen gerne durch zig Effektgeräte schießt, um Streaming-Crowds leicht verdauliche Sounds zu servieren. Andererseits zieht die Riffsektion zwischen Gitarrist Xander Burgess und Bassbarde Nick Cerone in Zusammenarbeit mit Drummer Gerry Thompson einen Killergroove nach dem anderen hoch, inklusive melodischer Euphorien im Leinwandformat. Spätestens seit dem Release des Debütalbums „Want“ (2022) sind Johnny Hunter damit berechtigterweise zu einer Ausnahmeerscheinung im pulsierenden australischen Musikgeschehen avanciert. Eine Erscheinung, die an Rock-Legenden aus den Achtzigern erinnert, gleichzeitig aber auch unbedingt modern und zeitgemäß klingt. Mit der jüngsten Single „Frustration“ haben sie das abermals unter Beweis gestellt. Prädikat: potenziell historisch.