Dem Gegenwartsrauschen begegnen Bodega mit einer entwaffnenden Soundsignatur, die Nostalgie und Moderne für undefinierbare Hörgefühle überblendet. Der Fünfer aus Brooklyn lässt sich nämlich vom Post-Punk der Achtziger inspirieren, integriert aber auch zehn Jahre jüngeren Indie-Rock und Dance-Punk aus den 2000ern zu einem tanzbaren und nicht selten satirischen Mix zeitgemäßer Musik. Unterstützt wird das edgy Klangdesign durch Texte, die vom proto-dystopischen Zustand der USA über die LinkedIn-Posterkultur bis hin zu drängenden Fragen unseres sozialen Zusammenlebens vieles von dem verhandeln, was bei aller Dringlichkeit nur schwer zu greifen ist. Schon auf dem letzten Album „Broken Equipment“ (2022) präsentierten sich Bodega als eine der Bands, die politische Satire in ungemein mitreißende Musik transkribieren können, ohne den Finger zu erheben. Dieses Jahr erscheint mit „Our Brand Could Be Yr Life“ das Folgewerk und belegt mit Singles á la „Tarkovski“: Diese Fünf haben so ziemlich jeden Spagat drauf, ganz ohne sich zu verbiegen.