Spookey Ruben
Underrated und selbst von den engagiertesten Diggern sträflich ignoriert, ist Alan Deil aka Spookey Ruben eine untote Legende. Der aus Ottawa stammende, in LA lebende Musiker, Komponist und Videoregisseur schreibt nicht nur seit gut drei Dekaden hochgradig exzentrische und unangepasste Songs, spricht makelloses Deutsch und legt jeden noch so widersprüchlichen Genre-Spagat mit halsbrecherischer Eleganz aufs Parkett. Für manche zählt er auch zu den unbesungenen Helden des alternativen, neo-psychedelischen ganz und gar nicht an Trends interessierten Avant-Pop der 90er – auf einer Stufe mit Beck, Ween oder The Magnetic Fields. Beseelt von den Merkwürdigkeiten der britischen New-Wave-Szene aus dem vorangegangenen Jahrzehnt, verbindet Ruben schräg flexible Melodien mit verwinkelten Arrangements und schafft es dennoch stets, ein gesundes Maß an Pop-Appeal zu wahren. Als er letztes Jahr mit „Who Does That?“ (2023) sein inzwischen achtes Studioalbum vorlegte, haben das zwar nur die wenigsten mitbekommen. Doch von den Zeiten, als er noch bei Viva Zwei rauf und runter lief, bis heute haben seine Songs so viele Menschen beeinflusst, dass er sich um Anerkennung tatsächlich keine Sorgen machen muss.