Wer hätte es für möglich gehalten, dass Natalie Bohrn und Eric Roberts nach dem formidablen „Nowhere No One Knows Where To Find You“ (2020) ihren genussvoll verwaschenen Sound noch weiter in Richtung Traummusik pushen könnten. Als Slow Spirit vollbringt das Trio aus dem kanadischen Winnipeg nichts geringeres als die formvollendete Kreuzung aus Bedroom Pop, Punk, Indie Rock und borealem Songwriter-Folk mit immer wieder aufschimmernden Reminiszenzen von Joni Mitchell und Elliott Smith – kein leichtes Unterfangen. Vier Jahre, eine Pandemie und unzählige Jam-Sessions später hat das Duo mit „That's The Gods Talking“ (2024) eine neue Sammlung von Songs fertiggestellt, die von Anfang bis Ende wie ein wohlig erschöpfter und wunderschöner Soundtrack der inneren Heilung klingt. Es ist diese Art von Album, die schon beim ersten Durchgang Gänsehautschauer über den Körper sendet, aber dennoch mit jedem weiteren immer neue versteckte Glimmer der Schönheit preisgibt. Slow Spirit schicken auf eine introspektive Reise, auf die wir sonst nur in guten Kinofilmen hoffen können. Muss man gesehen haben.