Eines war für Sam Wills immer klar: niemals am eigenen Können, den eigenen Ambitionen und Plänen zweifeln. Recht hat er behalten. Immerhin hat diese Einstellung den Singer-Songwriter aus dem englischen Hastings zu einem gefeierten, wenngleich immer noch sträflich unterschätzten Nachwuchstalent des britischen Neo-Souls gemacht. Eindringliche Vocals im Falsett-Stil, schlank produzierte Beats und das melodische Feingefühl von Ikonen des Genres, die zuletzt in den 90ern aktiv waren – hier kommt zusammen, was schon immer zusammengehört hat. Wills ist dennoch voll und ganz in der Gegenwart verankert und integriert auf seinem Debütalbum „Breathe“ (2021) bekannte Soul-Tugenden mit dem Charisma eines Bedroom-Producers, der Extravaganz großer R’n‘B-Nummern und den rhythmischen Sensibilitäten des Nu Jazz. Wer den sympathischen Multiinstrumentalisten mit der bescheidenen Grundhaltung mal live gesehen hat, wird bestätigen können: das ist der Stoff aus dem große Künstler*innen erwachsen.