In Nicki Papa hat sich eine Unruhe breitgemacht. Während der vergangenen drei Jahre hatte er nur selten soliden Boden unter seinen Füßen. Denn auf der einen Seite liegt "Kalte Liebe", das erste und bisher auch einzige Solo Projekt von Nicki Papa, knapp 40 Monate zurück. Eine Zeitspanne, die sich sicher nicht in ein paar Minuten Pop-Musik pressen lässt. Auf der anderen war der Newcomer in den letzten Jahren auch ohne zweites Album konstant unter Strom. Als Teil seines Label- und Band Projekts NEUNUNDNEUNZIG hat er zusammen mit Kreativpartner Ilja Danzinger unter verschiedenen Pseudonymen den heranwachsenden Status als eins der aufregendsten "If you know, you know"-Versprechen der deutschsprachigen Musik genährt. Obwohl sie für sich dabei ein Versteckspiel mit der Öffentlichkeit etabliert haben, brachte das allein im letzten Jahr über 50 Auftritte in neun europäischen Ländern, einen offiziellen Remix für Lana Del Reys Hit-Single "Say Yes To Heaven" und natürlich eine Form der Überwältigung mit sich. Genau in der setzt Nicki Papa jetzt an. Sein zweites Album arbeitet sich heraus aus einem Dauerrausch und mitten durch eine Reihe von Tiefpunkten. Trotzdem fügt sich die neue Platte natürlich in den kleinen Kosmos ein, den sich NEUNUNDNEUNZIG als Duo geschaffen haben. Beinahe alle Songs sind gemeinsam entstanden, einen Großteil hat Ilja Danzinger produziert. Ihre Einflusspalette aus düsteren Wave-Spielarten, Trance, Techno und Cloud-Rap öffnet sich dabei zum ersten Mal offensiver in Richtung Synth-Pop. Wir dürfen gespannt sein.