Kapa Tult
Es gibt wohl genug Gründe, den Status Quo mit allem zu bewerfen, was nicht gut riecht – Kapa Tult machen das in Songform und nehmen dabei kein Blatt vor den Mund. Klimakrise, marodes Bildungssystem, Social-Media-Terror, Gender Pay-Gap: alles kriegt bei dem Quartett sein Fett weg. Dass sie damit in bester Tradition vergangener Punkformationen aus dem deutschsprachigen Raum stehen, sehen die vier als Kompliment – und das ist es selbstverständlich auch. Irgendwer hat sie mal mit den Ärzten verglichen, weil Songschreiberin Inga singt, Gitarre zockt und blonde Haare hat, während Angi im Stehen die Drums prügelt und Bassist Paul nett die Saiten zupft. Dann ist da aber auch noch Keyboarderin Robin und ein Stilmischmasch, den die Band als Kaktus-Pop bezeichnet. Die Stacheln fahren Kapa Tult gerne aus, um die Verhältnisse zum Tanzen zu bringen. Für ihre Fans haben sie aber nichts als Liebe übrig – und sorgen live ebenfalls für Tanzwut, die alle Ventile öffnet.