Es war eine quasi therapeutische Situation, in der ihr eine Freundin die Details ihrer missbräuchlichen Beziehung preisgab, die Ila Barker dann zu einem Song von unvergleichlicher Intensität inspirierte. „Fool Under Water“ wurde nicht nur zu ihrem ersten großen Statement für Empowerment und das Durchhalten in den dunkelsten Stunden des eigenen Lebens, sondern auch der Titel für ihr erstes Studioalbum. Es sollte jedoch weitere sieben Jahre dauern, bis alle Aspekte dieser Arbeit feinjustiert wurden und eine Veröffentlichung im Oktober 2022 erfolgen konnte. Mit einer Stimme voller Soul, Folk-Sensibilitäten der glorreichen Songwriterinnen der 70er-Jahre und einem kulturellen Erbe der Anishinaabe, das bis weit in die Vergangenheit zurückreicht, realisiert Barker Liedgut von außerordentlicher Inbrunst und Feinfühligkeit. „Durch meine Musik habe ich zu meiner eigenen Community, aber auch meiner Fanbase eine tiefe persönliche Verbindung aufgebaut“, sagte sie mal in einem Interview. Das hört und fühlt man in jeder Note – und insbesondere auf ihren Konzerten.