H31R
Als halsbrecherische Fusion unterschiedlichster Vibes und Einflüsse ist der Sound von H31R nicht nur kaum zu kategorisieren, sondern auch ebenso ein Produkt der Vergangenheit wie der Gegenwart - vielleicht sogar der Zukunft? In jedem Fall zeigt sich das Duo aus Brooklyn seit den ersten Tracks vor vier Jahren fähig, dem vornehmlich maskulin dominierten East Coast Hip-Hop einen ebenso experimentellen wie konsequenten Facelift zu verpassen. Dabei ergänzen sich Beatbastlerin JWords und Rapperin Maassai wie zwei Puzzleteile. Auf dem Debüt „ve•loc•i•ty“ (2020) demonstrierten sie bereits, wie ungezähmt sie ihre musikalischen Backgrounds miteinander zu verschmelzen vermögen. Da prallte Hip-Hop auf Jazz, R'n'B auf Jersey Club, Soul auf Salsa und Bachata – ohne dass die hochgradig eklektischen Produktionen irgendwie überladen wirkten. Im Gegenteil. Oft entstehen sie mit simpelsten Tools – vom SP-404SX bis zur Nintendo Switch. Mit dem jüngsten Album „HeadSpace“ (2023) lieferten H31R den endgültigen Beweis für ihre künstlerisch arrivierte Vision einer frischen und undogmatischen Ausdrucksform von Rap-Musik.