Dressed Like Boys
Als Sänger und Frontmann der Band DIRK ist Jelle Denturck bereits ein gemachter Mann in der belgischen Musiklandschaft. Garagen-Rock, noisiger Indie, alles Alternative wurde von dem Quartett mindestens angetestet, wenn nicht sogar vollwertig integriert. Weil Denturck aber auch eine melancholische Ader hat, die sich vor allem in seiner Plattensammlung widerspiegelt, musste er sich mit Dressed Like Boys einen weiteren Kanal für seinen künstlerischen Ausdruck schaffen. Inspiriert von David Bowie genauso wie von Nina Simone, von Sufjan Stevens ebenso wie von Perfume Genius, gestaltet er hier höchst intime Songs über Themen, die ihn als Mensch und Künstler bewegen. Persönliche Freiheit spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Bedeutung von Freundschaft oder seine Homosexualität und die damit verbundenen Diskriminierungen. Seine Themen channelt er musikalisch zwischen Wurlitzer und Rhodes, Tape-Rekorder und Piano aus den 70ern in die Gegenwart und findet im Prozess einen eigenen signature sound. Auch sein Gig in Hamburg wirft einen Blick in die Seele des Künstlers, der Fans wie Neulinge gleichermaßen faszinieren dürfte.