Dilla
So bescheiden ihre Einstellung zu sich als Künstlerin und ihrer Musik auch ist, hat sich Amadea Ackermann doch zu einer höchst erfolgreichen Grenzgängerin im deutschsprachigen Popgeschehen gemausert – und das obwohl ihr Debütalbum „Also bin ich“ (2023) noch kein Jahr alt ist. Aber wen wundert's? Nach einem Jazz- und Klavier-Studium wagt die begabte Songwriterin den Absprung nach Berlin, wirft sich auf beherzten Rat ihres Professors in die Musikszene der Hauptstadt und lässt deren Spirit wirken. Zunächst noch melancholisch, macht ihr Sound schnell große Sprünge. Als Dilla entwirft sie nun eklektischen Pop, der alles umfasst, was in diesen Begriff passt. Unbedarfter Indie-Charme wie in „Mensch“, schimmernde Synth-Kaskaden und nostalgischer Eurodance á la „Photosynthese“, aber auch Punk und Poesie eines „Girls“ weisen sie als Vollblutkünstlerin aus, die sich in jedem Genre zuhause fühlt und ihren signature sound dementsprechend eigenwillig zu designen versteht. Wo bleibt der Hype? Ist er schon da? Dilla jedenfalls ist hier, um zu bleiben.