Das Credo, die beste Kunst erwachse stets aus einem tiefen Schmerz, einer großen Verzweiflung, ist so alt wie sie selbst. Graham Ereaux schickt sich an, diesem scheinbar feststehenden Gesetz eine klare Absage zu erteilen. Der kanadische Folk-Troubadour plädiert für die spontane Inspiration, das Komponieren von Songs im Moment unter einer Maxime der schieren künstlerischen Lust. Auf seinem letzten Album „Devarrow“ (2019) konnte er diesen kreativen Ansatz auf eine Weise zur Ausformulierung bringen, die anschließend den Weg für neue Wege des Textens und Musizierens freigelegt hat – irgendwo zwischen José González und Ben Howard, aber doch ganz eigen. Ohne seine künstlerische Integrität zu opfern, entwickelt Devarrow optimistische Folkmusik, die wie ein Soundtrack für endlose Sommerferien klingt und das innere Kind aufweckt. Mit dem im Oktober erscheinenden dritten Album „Heart Shaped Rock“, das er nahezu im Alleingang geschrieben, eingespielt und produziert hat, hebt er diese radikal unbeschwerte Songwriting-Signatur aufs nächste Level und schenkt uns etwas in diesen Zeiten sehr seltenes: Hoffnung.