Christo Graham
Mit 13 begann Christo Graham bereits erste Songs zu schreiben. Kaum mehr als eine alte Gitarre und ein Casio-Keyboard waren für den quirligen Liedermacher nötig, um Sommer für Sommer liebevoll ausgestaltete Demotapes mit Indietronica der schönsten Sorte zu füllen. Das Schlafzimmer wurde zum Aufnahmestudio, Grahams Kopf zum Automaten, der einen schrulligen Ohrwurm nach dem anderen produziert. Nicht zuletzt ist es dieser Minimalismus, der den Sound des DIY-Poeten von so vielen anderen Künstler*innen seiner Couleur abhebt. Besonders prägnant wurde das bei seinem letzten Album „Turnin'“ (2020), dessen 12 Songs durch einen Vierspur-Rekorder inspiriert wurden, der seiner Großmutter gehört und zwei Lieder enthielt, die sie irgendwann selbst aufnahm. Eine mystische Erfahrung für Graham, der seinem Ruf als leidenschaftlich eigenständiger Indie-Auteur mehr als gerecht wurde. Auch sein neues Album „Music For Horses“, das diesen Oktober erscheint, entstand auf einem ähnlich mystischen Rekorder. Aufgenommen in einem 115 Jahre alten Klassenraum, mit reduziertem Schlagwerk und zurückhaltender Gitarre, strahlen diese neuen Songs von Christo Graham eine nahezu meditative Besonnenheit aus. Musik für einen Tag im Wald, fürs Nachdenken über das Vergangene und das Kommende.