Cadence Weapon
Über die letzten zwanzig Jahre konnte sich Roland Pemberton als stilprägender Beat-Poet einer neuen Schule etablieren – nicht nur in der Rapszene seiner Heimatstadt Toronto. Auch diesseits der Grenzen Kanadas ist der Künstler, Autor und Produzent mittlerweile eine feste Größe in den experimentelleren Seitenstraßen des Genres und erfindet sich auf jedem seiner Alben mit zunehmender Abenteuerlust neu. Schon mit dem Debüt „Breaking Kayfabe“ (2005) setzte er in Sachen Beatsequenzierung, Lyricism und Sampling brachiale Maßstäbe, die seither von kaum einem kanadischen Rapper erreicht wurden. Egal ob als scharfsinniger Beobachter der politischen Großwetterlage wie auf „Hope In A Dirt City“ (2012), oder aber als Zeitzeuge der grassierenden sozialen Probleme in Kanada und im gesamten Westen bei „Parallel Worlds“ (2021) - Cadence Weapon hat seinen Platz als Instanz des zeitgenössischen Conscious Hip-Hop vollkommen zurecht inne. Nun legt er mit „Rollercoaster“ (2024) seine vielleicht experimentellste Arbeit vor. Über einem schummrigen Fundament aus Breakbeats, Rap und Trap, werden hier Gerüste aus Deconstructed Club, Hyperpop und Future Garage in fein justierter Balance hochgezogen. Die Texte sind zeitgeistig pointiert und doch irgendwie auch zeitlos. Derzeit klingt vermutlich niemand so wie Cadence Weapon – im Studio ebenso wie auf der Bühne.