Buntspecht
Lust am Spontanen und Unerwarteten, an der Uneindeutigkeit des Lebens hatten Buntspecht schon in ihre musikalische DNA imprägniert, da nahm das sechsköpfige Gespann aus Wien noch in einer zum Studio umgebauten Gartenhütte auf. „Großteils Kleinigkeiten“ (2016) mausert sich seinerzeit dennoch zu einem der aufregendsten österreichischen Musikerzeugnissen des Jahres und legt den Grundstein für eine Diskografie, die zwischen Wienerlied und Gypsy-Jazz, barockem Pop und Folk eine kaum definierbare Stilsprache formuliert. Auch weit jenseits der Grenzen des Alpenstaates erregen Buntspecht seither ein ums andere Mal die Aufmerksamkeit findigen Plattenbuddler, denen das Erbe der großen deutschsprachigen Liedermacher am Herzen liegt. Es sind Botschaften an die Vergangenheit, Betrachtungen der Gegenwart, Versprechen an die Zukunft, welche die Band in ihren Liedern auf eine ironisch-poetische Weise zu verhandeln weiß. Vergangenes Jahr erscheint mit „An das Gestern, das nie Morgen wurden darfte. Ich warte“ (2023) Album Nummer fünf und zeigt mit eklektischem Klang, vielgesichtigen Texten sowie makelloser Produktion eine Gruppe von Musiker*innen, allesamt auf einem sicher nur vorläufigen Höhepunkt ihres Schaffens.