
Bremer/McCoy
Auf einer nahezu entrückten Zen-Frequenz schweben Kontrabassist Jonathan Bremer und Tastentrickser Morten McCoy am Wurlitzer über Stücke von derartiger Eleganz, dass innerliches Wegdriften unvermeidlich scheint. Dem dänischen Duo gelingt seit über zehn Jahren die unaufgeregte Verquickung von delikatem Kammerjazz mit Klängen dänischer Folklore und elektronischen Sideways Richtung Ambient und Tape Music. Ob auf dem Debüt „Enhed“ (2013), dem sommerlich gedimmten „Utopia“ (2019) oder der ungemein atmosphärischen Liebeserklärung an die Nacht „Natten“ (2021) – das Duo entwirft mit begrenztem Instrumentarium ein ums andere Mal neue Klanggemälde, in die es sich zu vertiefen lohnt. Die Bilder dieses Kopfkinos zwischen Limfjord und Lolland schimmern subtil aber prägnant auf, wie das Schattenschauspiel unter Baumkronen. Es ist Musik, die den Farbgebungen und Kontrasten der Natur nachempfunden scheint. Und so geraten die Konzerte von Bremer/McCoy zu einem Ereignis, das dank leiser Töne und sublimer Harmonien für lange Zeit im Gedächtnis bleibt.