BIJI
Als Vertreter der kurdischen Kultur haben Robin Nazari und Maceo Frost schon so manche Anfeindung ertragen und so manche Hürde auf dem Weg zum künstlerischen Durchbruch genommen. Der gelingt den beiden letztes Jahr gleich auf mehreren Ebenen: Nazari legt sein Schauspieldebüt in der Netflix-Serie „Snabba Cash“ aufs Parkett, während Frost als bereits mehrfach ausgezeichneter Filmregisseur und Musikproduzent gleichermaßen das nächste Level entert. Die Single „Zo“ (2023) knackt mit einem minimalistisch-perkussiven Afrobeat den Trap-Hype und zeigt, dass Midtempo-Rhythmik auch ganz anders funktioniert. Dem Conducta-Feature „Gold“ (2023) gelingt kurz darauf mit variablen Amen Breaks ähnliches und so werden Biji in kürzester Zeit zum unverzichtbaren Soundtrack für alle, die durchs Viertel cruisen und nach allen Regeln der Kunst flexen wollen – egal ob mit Scirocco oder TT. Kaum verwunderlich, dass die Debüt-EP „BIJI, Pt. 1“ (2024) dieses Jahr mir Tracks wie „Zigidi“ oder „Wey Wey“ vom Nordirak bis in den Norden Deutschlands Fans von satten Beats und feinster Produktion zum Nicken bringt. Gut, dass die beiden im September auch bei uns am Start sind.