In den melodischeren Abteilen finnischen Metalcores zocken Balance Breach so etwas wie die optimale Mischung aus Elementen bester Alternative-Metal-Tradition und den technisch komplexen Djent-Einflüssen von Bands á la Architects oder Meshuggah. Groovende Polyrhythmen, üppigste Power Chords und palm-muted Gating-Grandeur bringt das Quintett schon auf der Debüt-EP „Incarceration“ (2015) in perfekte Symbiose. Nachdem sie anschließend die Tuska Festival Competition gewinnen und 2019 die Bühne beim Tuska Open Air niederreißen, ergattern Balance Breach flugs einen Deal beim angesehenen Label Out Of Line Music. Hier erscheint kurz darauf das erste Studioalbum „Dead End Diaries“ (2020) und katapultiert den Fünfer ins Walhalla der nordischen Metalszene. Ausverkaufte Schuppen zwischen Helsinki und Oslo legen Kunde davon ab, dass hier ein Projekt an den Start geht, welches sich selbst in dieser an großartigen Bands sicher nicht armen Landschaft behaupten kann. Mit dem zweiten Album „Abyzmal“ (2023) dürften letztes Jahr selbst die ärgsten Zweifler*innen besänftigt gewesen sein. Wer das Level dieser Kombo selbst erleben will, muss sie zweifellos live sehen.