Neo-Soul, der wie bernsteinfarbener Sirup ins Ohr und nicht mehr raus geht. Was Jasmine Rose Wilson seit ihrem Debüt „To Myself“ (2019) mit unermüdlicher Kreativität und emanzipatorischem Impetus entwirft, ist jene Jungzellenkur, die das Genre seit Jahren bitter nötig hat. Die aktuell in Atlanta, Georgia ansässige Sängerin, Songrwiterin und Pianistin darf zweifellos zu den ganz großen neuen Stimmen in der US-amerikanischen Musikwelt gezählt werden. Eine unverwechselbare Stimme mit beeindruckendem Spektrum, Sensibilitäten für Harmonie und Instrumentierung, herausragende Produktionswerte und poetische Texte – als Baby Rose macht sie so vieles so richtig als wäre sie seit Jahrzehnten im Business. Ihr zweites Album „Through And Through“ (2023) unterstreicht im vergangenen Jahr dann nochmals das Niveau, auf dem Wilson aus dem Stegreif einen Song nach dem anderen droppt und darüber hinaus auch, warum sie bei den Tastemakern von Secretly Canadian bestens aufgehoben ist. Ihre Deutschland-Premiere feiert sie im September bei uns. Wer in zehn Jahren stolz behaupten will, dabei gewesen zu sein, weiß was zu tun ist.