Make some noise
Bewusstsein zu schaffen und gesellschaftliche Fragen anzusprechen, das ist auch ein Anliegen unseres diesjährigen Arts- und Wordprogramms. Im programmatischen Schwerpunkt MAKE SOME NOISE verhandeln wir Themen an der Schnittstelle Musik, Politik und Popkultur und werfen einen kritischen Blick auf politische und gesellschaftliche Strukturen.
Moderne Protestformen, eine Tour durchs Kultviertel St. Pauli, Siebdrucke und noch so viel mehr: Neben dem Podcast Homegirls und einer Lesung inklusive Talk der beiden Autorinnen Yasmine M’Barek und Nadia Shehadeh, freuen wir uns ganz besonders auf unsere Ausstellung COLLIDE at Arts Playground. Hier bekommt unser Videoformat seine eigene Bühne und wird so vom reinen Online-Spektakel zur Live-Erfahrung.
Yasmine M’Barek [&] Nadia Shehadeh
Was Yasmine M’Barek und Nadia Shehadeh vereint, ist der Wille zum Protest. Die Wut über den Status quo, der Wunsch nach Veränderung. Jetzt kommen sie zur gemeinsamen Lesung samt Gespräch zusammen. Yasmine M'Barek öffnet das erste Mal ihr neues Buch „Protest – Über Wirksamkeit und Risiken des zivilen Ungehorsams“ zur Lesung – und mit ihm Türen, moderne Protestformen zu verstehen. Mit ihr auf dem Podium: Nadia Shehadeh, selbsternannter Anti-Girlboss, die aus ihrem Buch „Anti-Girlboss: Den Kapitalismus vom Sofa aus bekämpfen“ liest. Die Soziologin und Autorin plädiert dafür, sich eine Komfortzone zu bewahren, die davor schützt, für Anforderungen von außen auszubrennen.
Helen Fares und Josi Miller aka. die Homegirls im Themenschwerpunkt MAKE SOME NOISE? Was für ein Match! Denn alle zwei Wochen sprechen die Podcasterinnen mit ihren Gäst*innen über die großen Dinge des Lebens – Gesellschaft und Politik, Musik und Gefühle. Helen Fares, selbsternannte „Ms. Baklava“ und ihres Zeichens „Syrian in Almanya“, ist Menschenrechtsaktivistin, Journalistin und Moderatorin. Josi Miller arbeitet als Produzentin, DJ und Sängerin, ist aufgewachsen in Leipzig und lebt heute in Berlin. Gemeinsam chatten sie mit Aurel Mertz über Axel Springer und Magic Mike, sprechen mit BLOND über sexualisierte Gewalt und Conflakes und entlocken sogar Herbert Grönemeyer einige Worte zum Thema Techno.
COLLIDE at Arts Playground
Ein Music Act, ein Visual Artist, ein gemeinsames Werk. Das 2022 geschaffene Festival-Paralleluniversum REEPERBAHN FESTIVAL COLLIDE schafft ein kreatives Zusammenkommen, bei dem eine musikalische Live-Performance von einem individuell zugeschnittenen Kunstwerk visuell begleitet wird. Das hauseigene Videoformat bekommt beim Reeperbahn Festival 2023 seine eigene Bühne und wird so vom reinen Online-Spektakel zur Live-Erfahrung. Als Ausstellung verknüpft „COLLIDE at Arts Playground“ die beiden untrennbaren Kunstformen des Seh- und Hörbaren mit dem Grafik-Design-Studio „Bareis + Nicolaus“ in Zusammenarbeit mit dem audiovisuellen Künstler-Duo „Lichtgestalten“.
Nicht nur die Musik auf den Bühnen und in den Clubs, sondern auch die Kunst auf den Straßen St. Paulis ist voller Botschaften – ganz im Sinne des diesjährigen Programmthemas MAKE SOME NOISE. Doch gerade, wenn prall gefüllter Timetable, langersehnte Newcomer-Band oder ein kaltes Bier mit alten Freund*innen rufen, übersieht man die bunten Werke an den Wänden der Stadt viel zu leicht. Das ändert der Street Art Walk mit STREET ART EXPERIENCE. Ein Guide mit findigem Blick und einer Leidenschaft für Streetart führt rund um die Reeperbahn in abgelegene Gassen und vielversprechende Hinterhöfe.
„Warte nicht darauf, dass jemand dein Zeug ausstellt, mach es selbst!" In echter DIY-Manier geboren, hat Flatstock, die weltweit führende Gig-Poster-Showreihe des American Poster Institutes, einen langen Weg hinter sich. Von der ersten Show in einem Lagerhaus in San Francisco im Jahr 2002 bis hin zu Shows auf großen Festivals rund um den Globus wie SXSW Austin, Pitchfork Chicago, Bumbershoot Seattle, Primavera Sound Barcelona und Corona Capital Mexico. Seit dem ersten Besuch unverzichtbar, findet Flatstock zum 17. Mal auf dem Reeperbahn Festival statt. Denn was könnte schöner sein, als die besten Konzerterlebnisse und liebsten Bands nicht nur im Kopf, sondern auch an der Wand in Ehren zu halten?
No Hamburg, no Beatles. Mit diesen vier Worten lässt sich der Einfluss beschreiben, den die Hansestadt auf die „Fab Four“ gehabt hat. Und eins ist sicher: Die Orte dieser Wechselwirkung lassen sich weit besser bestaunen als nur beschreiben. Die Beatles Tour führt durch das Kultviertel St. Pauli zu jenen Locations, in denen die Musiker aus England zu der Band heranwuchsen, die bis heute jede*r kennt. Ob Indra oder Kaiserkeller, Top Ten oder Star-Club – mit Fakten, Anekdoten und einer Ukulele beglückt Stefanie Hempel, Erfinderin der Tour, alle Beatles-Fans in Hamburg auf ihrem Spaziergang.