Reeperbahn Festival

Keychange ist ein internationales Netzwerk und eine globale Bewegung, die auf eine Umstrukturierung der Musikindustrie hinarbeitet, um eine vollständige Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen. Unterstützt vom Creative Europe Programm der Europäischen Union. 

Keychange entstand beim Reeperbahn Festival 2017 als Talentförderungsprogramm für Künstlerinnen und Innovatorinnen unter der Leitung der PRS Foundation. Die 50:50-Verpflichtung wurde von den ursprünglichen Festivalpartnern vorgeschlagen, um ihr Engagement für Geschlechtergleichstellung zu demonstrieren. 2019 startete Keychange ein neues 4-Jahres-Programm unter der Leitung des Reeperbahn Festivals, finanziert von Creative Europe. Jedes Jahr von 2020 bis 2022 wurden 74 Teilnehmer für das Programm ausgewählt. 

Keychange Talentförderungsprogramm 

Hilft Teilnehmer*innen zu den wichtigsten Etappen und führenden Positionen in der Industrie aufzusteigen. Im Jahr 2024 werden 272 Künstler*innen und Innovator*innen das Programm abgeschlossen haben.  

Keychange Pledge 

Ist eine Absichtserklärung für Festivals, Musikorganisationen und Unternehmen, ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis zu erreichen. Über 650 Festivals und Musikunternehmen haben die Pledge bereits unterzeichnet.  

  

Das Manifest  

Würdigt die Errungenschaften, Ideen und Vorschläge, die aus dem Keychange-Netzwerk hervorgegangen sind, und ruft zum gemeinsamen Handeln auf.   

Keychange wird geleitet vom Reeperbahn Festival in enger Partnerschaft mit der britischen PRS Foundation und dem schwedischen Musikcentrum Öst.  

Keychange ist ein Kooperationsprojekt mit Tallinn Music Week, Iceland Airwaves, BIME, Oslo World, Linecheck/Music Innovation Hub, Ireland Music Week, SACEM, Liverpool Sound City, Way Out West, Spring Break, MAMA, Mutek und Breakout West.  

Hier erfährst du, wie du dich der Bewegung anschließen kannst.  

Als Privatperson leistet du einen hilfreichen Beitrag für die Absichten von Keychange, wenn du hauptsächlich Festival besuchst, die eine ausgeglichene Geschlechterverteilung auf und hinter der Bühne berücksichtigen.  

Erfahre mehr über die Keychange-Pledge und melde dein Festival/deine Organisation hier an.

Im Jahr 2017 stellten Frauen in einer Stichprobe in Großbritannien 26% der Besetzung großer Musikfestivals und weniger als 10% der Headliner in einer in den USA durchgeführten Umfrage dar. Eine Quote zur Geschlechtergerechtigkeit in der Musikindustrie ist notwendig, um historische Ungleichheiten auszugleichen und eine vielfältigere und inklusivere Branche zu schaffen. Frauen sind in vielen Bereichen der Musikindustrie unterrepräsentiert, sei es in Führungspositionen, bei der Anerkennung von Talenten oder in der Vergabe von Ressourcen. Eine Quote könnte trägt dazu bei, diese Ungleichheiten zu verringern und Frauen gleiche Chancen zu bieten, ihre Fähigkeiten und Kreativität in der Musikwelt zu entfalten. Letztendendes ist das Ziel von Keychange eine diverse Musiklandschaft zu gestalten, die keiner Quote zur Geschlechtergerechtigkeit bedarf Das Reeperbahn Festival hat eine 50:50-Bilanz bereits erreicht.

Festivals und Organisationen engagieren sich für ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis, das für ihr eigenes Line-Up, Programm und Musikgenre sinnvoll ist. Große klassische Veranstaltungen wie BBC Proms und Aldeburgh Festivals berücksichtigen beispielsweise die Anzahl der von ihnen beauftragten Komponistinnen*, populäre Musikfestivals die Anzahl der Frauen* auf ihren Bühnen und Konferenzen die Anzahl der Frauen* auf ihren Panels.  

Bei den Musikfestivals wird 50:50 nach der Anzahl der Auftritte mit mindestens einer sich selbst identifizierenden Frau, einer Transgenderperson oder einer nicht-binären Person gemessen.  

Keychange umfasst alle transsexuellen inter- und nicht-binären Performer*innen unter den 50% der Frauen für jedes Festival. Es ist wichtig, dass alle Geschlechter anerkannt werden und vertreten sind. Das Ziel ist es, das Ungleichgewicht zwischen denen, die derzeit vertreten sind, und denen, die durchweg unterrepräsentiert sind, anzugehen.  

Unser Ziel ist es, die Zahl der FLINTA*, die auf Festivals auftreten und in der Musikindustrie auf allen Ebenen arbeiten zu erhöhen, anstatt restriktive oder ablehnende Richtlinien zu schaffen. Bei Keychange geht es darum, die Bemühungen von Musikorganisationen zu feiern die sich anmelden, anstatt diejenigen zu benennen und zu beschämen, die es nicht tun.  

Deshalb wird die Datenabfrage auf die jeweiligen Organisationen angepasst, so dass die Ziele realistisch zu erreichen sind. 

Die Radiosender könnten das Versprechen nutzen, um sich die Quote der Moderator*innen anzusehen oder die Zahl der Gäste, die sie zu ihren Shows einladen. Mitarbeiter*innen von Redaktionen können das Keychange-Versprechen bei der Beauftragung von Autor*innen, Redakteur*innen, Fotograf*innen usw. anwenden. Agent*innen, Verleger*innen und Labels können sich die Bilanz der Künstler*innen ansehen, die sie unter Vertrag nehmen. 

Wir sind fest davon überzeugt, dass das Ziel definiert und von den Festivals und Organisationen selbst besetzt werden muss und wir werden jährlich Daten sammeln, um dessen Fortschritt zu messen.  

Alle Unterzeichner*innen der Keychange Initiative schließen sich der sogenannten Pledge an und geben gegenüber Keychange  über ein regelmäßiges Reporting Auskunft zu ihrem Status-Quo.