re:publica: Aktivistische Fotografie und Storytelling - ein neues Zeitalter des Fotojournalismus?
Aktivistische Fotograf*innen bekommen Fotos, die sonst niemand bekommt, scheinen immer näher dran und früher da zu sein als andere. Aber warum ist das so? Es werden Möglichkeiten aktivistischer Fotografie beleuchtet und dabei die klassischen Grundsätze des Journalismus kritisch hinterfragt.
Aktivistische Fotograf*innen, die wie Timo Förster auch als Aktivisti aktiv sind/aktivistische Backgrounds haben, kreieren Fotos, die immer näher an dem Geschehen zu sein scheinen. Dafür muss eine der zentralen Aussagen des Journalismus nicht nur hinterfragt, sondern ganz aktiv gebrochen werden: sich nicht mit einer Sache gemein zu machen, auch nicht mit einer Guten. Diese Aussage prägte jahrelang den deutschem Journalismus. Aktivistische Fotografie bietet dabei riesige Möglichkeiten der Berichterstattung, bei denen nicht nur neue Perspektiven aufgezeigt werden können. Aktivistische Journalist*innen sind immer einen Schritt näher am Geschehen, haben eine enge Verbindung zu anderen Aktivist*innen und somit einen schnelleren Zugang zu sensiblen Infos. Gleichzeitig kennen sie durch den aktivistischen Background Szene-Codes und Polizeitaktiken und können sich so deutlich besser in sensiblen Bereichen wie beispielsweise im Kontext von Besetzungen bewegen. Der Gen Z angehörig hat Timo Förster dabei auch immer ein digitales Storytelling im Kopf und kreiert Content über die eigentlichen Fotos hinaus, zugeschnitten auf Social Media. Eine Möglichkeit, die unfassbar viel Potential inne hat und den klassischen Journalismus herausfordert.