Spilif
Schon mit ihrer ersten EP „Das Leben tarnt sich nur als Schnitzeljagd“ (2020) machte Bettina Filips nicht bloß in ihrer österreichischen Heimat Schlagzeilen. Auch hierzulande kam der Jazz-verliebte Conscious Hip-Hop der Rapperin derart gut an, dass manche Feuilletons in ihm ein Versprechen möglichen Seelenfriedens wiedererkannten und die Höchstwertungen zückten. Zurecht, denn was Filips als Spilif später auf ihrem Debütalbum „irgendetwas das du liebst“ zelebriert, ist nichts Geringeres als die Reinkarnation von Deutschrap wie er mal gemeint war und groß wurde. Kein Wunder, dass manche in Spilifs wunderbar doppelseitigen Bars, den harmonisch wie instrumentell ausgeklügelten Beats und ihrer souveränen Delivery Reminiszenzen die ganz großen hiesigen Hip-Hops wiedererkennen: Torch, Dendemann, Mädness, um nur ein paar zu nennen. Irgendjemand erkannte in der Wortakrobatin schon eine „Retrogöttin“, anderswo wird sie als Entdeckung des Jahres gehandelt. Prahlen könnte sie also viel, doch bleibt Spilif auf dem Teppich: „Mein größer Flex ist meine Grundzufriedenheit“. So nämlich.