© Danny Kötter / Zitterman
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Zahn

Concert
Location PinTBA
Dance & Step
Indie
Rock
DE

Könnte es eine bessere Zeit für eine Band wie Zahn geben als die unsere? Die Welt zerschellt am Geld, ganze Kulturen melden Insolvenz an, alles ist bankrott, der Tank geleert – jetzt heißt es Auge um Auge und so weiter. Vielleicht sind Zahn aber auch das unausweichliche Produkt dieser Ära. So rattert das Trio aus Berlin in bester Klaus-Dinger-Manier einer postapokalyptischen Zukunft entgegen, deren Trümmerszenarien vor dem geistigen Auge hochfahren wie Steilwände in den Alpen. Wumm, Wumm, Wummern im Maschinenraum des Technofeudalismus, der Sonnenuntergang am moosigen Kühlturm. Mit diesen Bildern und einem Sound im Spannungsfeld zwischen NEU!, Jesus Lizard und Tortoise Feuilletons wie Fans gleichermaßen zu verzücken, ist keine Selbstverständlichkeit. Zahn bringen aber nicht nur das, sondern skalpieren den Status Quo im Vorbeiflug ohne auch nur ein Wort zu sagen. Klänge sagen mehr als tausend Worte. Mit dem selbstbetitelten Debüt zeichnete sich hier schon vor drei Jahren ein absolutes Ausnahmegespann ab, das endlich den endlos wiedergekäuten Indie-Brei ausspuckt und frische Rohkost mit Schmackes serviert. Dass sie diese Vorschusslorbeeren mit „Adria“ (2023) nicht nur eingelöst haben, sondern kilometerweit übers Ziel hinausschießen, konnten aber selbst ärgste Fans nicht erwarten. Passiert ist es trotzdem. Also: Beißen und zum Gig nach Hamburg kommen – Mundschutz wird empfohlen.

Bildcredit: Danny Kötter / Zitterman
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