Czeslo
Das stilsichere Rezept für zeitgemäße Popmusik? Viele suchen es, manche glauben es gefunden zu haben. Wiederum andere ziehen ihr Ding durch und stoßen dann tatsächlich auf die Wahrheit, dass es dieses eine Rezept nicht gibt. Florian Czeslaw verwirklicht auf seiner diesjährigen Debüt-EP „Kreise ziehen“ stattdessen sich selbst in sechs Songs von unwahrscheinlicher Intimität und Eigenständigkeit. Für deutsche Pop-Lyriker nicht wirklich erwartbare Deadpan-Vocals vermählen sich bei dem Wahlberliner mit treibenden Techno-Beats, sphärischen Synthesizern und Gänsehautmelodien noch und nöcher. Es ist ein Sound, den die Großstadt gebärt und der nur in ihr, mit ihr, durch sie wachsen kann. Czeslo verhandelt im rhythmischen Rausch Themen von Herzschmerz und urbaner Entfremdung, von Isolation und Beziehungen im ständigen Auf und Ab. Geschichten, die das Leben schreibt, Musik, die sie begleitet und zu einem Soundtrack tiefgehender Erinnerungen wird. Gerade live ein einschneidendes Erlebnis.