Urbannino
Freudentränen vermischen sich mit Schweißperlen und der Gewissheit eines großartigen Moments – ein Konzert von Urbannino endet stets in Ekstase. Mit EPs vom Kaliber „Zimmer leer, Kopf leer“ (2021) oder „Zoff“ (2023) hat der elektrifizierte Liedermacher aus Hamburg in jüngster Zeit Herzen aus mehreren Camps höherschlagen lassen. Ganz gleich, ob mensch sich nun zur Indie-Crowd, den omnipräsenten Schlafzimmer-Producer*innen oder der allerneuesten Neuen Deutschen Welle zählt: dieser Typ deckt mit seinem Sound die Nerven diverser Zielgruppen ab, ohne sich dafür zu verrenken. Gleichermaßen inspiriert von Hip-Hop-Acts jenseits des großen Teichs wie von NDW-Legenden Marke Grauzone oder zeitgenössischen Künstler*innen á la Carlo Karacho und SALÒ, kennt Urbannino für seinen ganz persönlichen kreativen Prozess keine starren Grenzen. Es wird ausprobiert und eingetaucht, aufgegossen und abgeräumt, egal was dem geräuschverliebten Tausendsassa vor die Füße fällt. Dabei ist ein Ohr im Plattenkasten der Vergangenheit, eines auf den Straßen der Gegenwart, um beides mit spielerischer Leichtigkeit in Einklang zu bringen. Besser geht’s nicht.