TWST
Zunächst waren es Reisen in die eigene Psyche, ein Prozess der Individuation inmitten der walisischen Natur. Hier geht Chloé Davis auf Spurensuche, schreibt an Songs und erschließt sich die Welt auf ihre Weise, um einen Weg in die Zukunft zu finden. Gelingen sollte ihr das dann nur durch Musik. Schon mit ihrer ersten EP „TWST0001“ (2020) ist ein eigener Weg hin zur autonomen Soundsignatur gefunden, verbindet sie doch hier futuristischen Electro-Pop mit Glitch und Bubblegum-Bass zu einem surrealen Kaleidoskop diverser Stile und Einflüsse. Von den tiefsten Frequenzen bis zu den höchsten Pitches sind die Tracks der leidenschaftlichen DIY-Künstlerin präzise durchstrukturiert und mit einem Knowhow produziert, das gerade für Autodidaktinnen in unseren Tagen selten geworden ist. Auch der Nachfolger „TWST0002 (Off-World)“ (2023) und das diesjährige Remix-Schmankerl „TWST0002 (Upgraded)“ (2024) zeigen eine Musikerin, die nicht nur einen Blick in die eigene Zukunft wagt und Entwicklungen antizipiert. TWST sieht jetzt schon die Welt von morgen, lauscht dem Klang der Zukunft, um ihn in die Gegenwart zu transkribieren. Aus diesem Impetus heraus entstehen oft genug Musikikonen.