Torus
Dass Punk angeblich tot sei, wurde in den letzten Jahren oft genug widerlegt. Dass es sich bei den Heydays von Grunge ähnlich verhält, war allerdings nicht so klar – bis jetzt. Torus aus dem britischen Buckinghamshire schicken sich an, die Musik der Ausgestoßenen und Abgestempelten wiederzubeleben und erfüllen diese Mission derart bravourös, dass man sich nur die Augen reiben kann. Mittlerweile zum Trio angewachsen, hat die Band ein Songwriting gefunden, das Soundgarden und die Queens Of The Stone Age ebenso zitiert wie es neue Ideen in ein Gewand zeitgemäßer Produktion kleidet. Gigantische Melodiebögen, Erinnerungen wachrufende Sing-Along-Hooks und sonnengebräunte Stoner-Riffs zieren die erste EP „Sail“ (2022) von Anfang bis Ende wie die Ranken eines Perserteppichs – und machten vor zwei Jahren enorm Lust auf mehr. Jetzt steht mit „Torus“ (2024) das lang erwartete Debütalbum an und wird auch den letzten Zweifler*innen zeigen: Grunge lebt. Torus leben. Vor allem live.