Seit den Gründungstagen in den späten 2000ern, waren die Suuns nie um Stilbrüche und Experimente verlegen – im Gegenteil. Das Quartett aus Montreal hat auf Alben wie dem fulminanten „Images du futur“ (2013) oder dem reduziert-düsteren „Hold/Still“ (2016) stets bewiesen, dass es die Gewässer zwischen Art Rock, Kraut-Elementen und neo-psychedelischen Punk-Kapriolen mit Wind im Rücken problemlos passieren kann. Und trotzdem: stilistisch kohärent war das alles immer. Die Kunst bei dieser Art von Eklektizismus besteht eben genau darin, Spielarten jedweder Couleur zu beherrschen und zu integrieren. Auch auf den späteren Alben „Felt“ (2018) oder „The Witness“ (2021) entwerfen Suuns nicht bloß Songs, sondern eher Texturen. Gleichzeitig tanzbar und doch Layer für Layer als Einladung zum Eintauchen geschrieben. In der zeitgenössischen Rockmusik gibt es weltweit nicht viele Bands, die sich immer wieder neu erfinden können und doch nach fünf Sekunden jederzeit erkennbar sind. Wer es nicht glaubt, bekommt bei uns im September die Gelegenheit das live zu erfahren.