RAR
Wenn etwas Neues beginnt, werden die Karten neu gemischt – im besten Fall. Der Tonkunst von RAR ist anzuhören, dass der Produzent und Sounddesigner nur seine eigenen Regeln gelten lässt, wenn es um das künstlerische Austoben geht. Aus dem üppig eingerichteten Heimstudio schießt er Tracks wie „Etwas Neues beginnt“ oder „Maschinenmensch“ in den Äther und bekommt mittlerweile Resonanz, die ihn als einen dieser DIY-Musiker auszeichnet, die das Potenzial für baldigen Kultstatus vorweisen können. Irgendwo zwischen viszeraler Indietronica, pochendem Trip-Hop und abenteuerlustigen Klangexperimenten schlägt der in Berlin residierende Pilz-Enthusiast (nein, die Kulinarischen!) sein Tipi auf, um es mit dem nächsten Track wieder einzureißen. Traditionen und Trends sind nichts, dem RAR irgendwie folgen würde. Im Gegenteil: er ist der Error im System, der wunde Punkt am Gaumen der Industrie, von der er sich schlichtweg nicht verschlucken lässt. Wer es nicht glaubt, kriegt im September eine seltene Gelegenheit, den stilschwenkenden Tausendsassa zu sehen.