Jesper Munk
Unterschätzt und unterfordert startet Jesper Munk seine Laufbahn als Bassist und Backgroundsänger bei einer Schulband – das war kurz vor seinem Abitur. Gitarrespielen brachte er sich damals selbst bei, mit der Stimme wurde er geboren und gesegnet. Die Schule hinter sich, liegt der erste Langspieler vor ihm und wird prompt ein Paukenschlag für den Deutsch-Dänen, der nach „For In My Way It Lies“ (2013) spätestens aber mit dem Zweitwerk „Claim“ (2015) den Titel als Deutschlands bester Crooner innehat. Dabei ist der kometenhafte Aufstieg Munks weniger durch den Social-Media-Katalysator begründbar, sondern seiner eigentümlichen Stimmgewalt geschuldet. Sein Repertoire reicht aus dem Stegreif von rumpelndem Rock'n'Roll über Blues-Standards bis zu sinnlichem Soul und Jazz, den er auf seinem jüngsten Album „Taped Heart Sounds“ (2022) mit einer wohldosierten Portion Popappeal auflockert. Reibeisenstimme und Falsett, musikalische Raffinesse und Eingängigkeit integriert Munk nun so virtuos wie nie zuvor. Gefunden hat er sich und seinen Stil, als er aufhörte zu suchen.