Neben günstigen Möbeln und krossem Knäckebrot exportiert Schweden klassischerweise auch immer wieder verflucht fähige Indie-Kombos, die mit diesem Etikett nur unzureichend erfasst werden können. Friska Viljor zählen mit acht Alben in achtzehn Jahren zu jenen Bands, die nicht nur der Musikszene Stockholms ihr Zeichen eingebrannt haben, sondern auch diesseits der Ostsee immer wieder über die wirklich wichtigen Dinge im Leben sinnierten: Freundschaft, Freiheit, Frauen und Bier. Mit Alben wie „Tour De Hearts“ (2008) oder „The Beginning Of The Beginning Of The End“ (2011) spielen sich Daniel Johansson und Joakim Sveningsson über Festivalbühnen und Kopfhörer tief in die Seelen einer Fanbase, die im ultravitalen Sound der Band eine Art Freispruch für alles allzu Menschliche erkennt. Niemand steht alleine, wir sitzen im selben Boot – das dringt aus der „Kindermusik mit erwachsenen Texten“ (Joakim) immer wieder heraus. Während der letzten Jahre gefühlt nur on tour und in Hamburg sowieso immer im Heimspiel-Modus, kann ihr Gig bei uns kaum etwas anderes als ein euphorischer Exzess im allerbesten Sinne werden.