Boko Yout
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Boko Yout

Alternative
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Mal eben ein neues Genre aus dem Ärmel schütteln und dafür nicht ausgelacht werden? Wem das heutzutage noch gelingt, dem können auch festgefahrene Meinungsmacher in digitalen Feuilletons völlig schnuppe sein. Paul Adamah ist der lebende Beweis dafür, dass dieser Twist auch in Zeiten konsolidierter Musikpublikationen und dem Diktat der Majors vollumfänglich machbar scheint. Als Boko Yout ist der schwedische Musiker, Designer und Performance-Künstler jedenfalls seit nunmehr drei Jahren dabei, so etwas wie Afro-Grunge salonfähig zu machen. Doch liegen die Inspirationen weniger im Seattle der frühen 90er, als im London der letzten zwanzig Jahre. Filzdichte Gitarren kreuzt der vielfach gefeierte Newcomer mit britischem Trip-Hop, Indie, Alt-Pop und Neo-Psychedelia zu einem unangepassten Amalgam. Ein Kind seiner Zeit und doch der musikalischen Inspirationen bewusst, navigiert Boko Yout mit Singles wie „efyo“ (2023) oder „Ignored“ (2024) ganz bewusst zwischen Retro-Charme und einem ultrafreshen Sounddesign abseits digitaler Hypemaschinen. 

Image: Lionel Turner
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