Ão
Zwischen Kulturen und musikalischen Traditionen spielen sich Ão gerade mal seit rund zwei Jahren in klangverliebte Ohren – quer durch Europa bis hinüber in die USA. Und trotzdem genießen sie jetzt schon zurecht Ausnahmestatus. Das belgische Quartett mischt subtile Electronica mit inspiriertem Indie, mystischen Chamber Pop mit einer in Klang gegossenen Saudade, wie sie im durchdigitalisierten Trubel dieser Tage nur noch selten zu hören ist. Dabei betrifft sie uns irgendwann doch alle – die große Sehnsucht nach einem Gestern, das wir verloren haben und das uns nun gleich einer Wüstenspiegelung in einer höheren und geistigeren Pracht erschauern lässt. Auf dem letztes Jahr veröffentlichten Debüt „Ao Mar“ verarbeitet die Band jenes spezielle Gefühl der Nostalgie in zwölf traumverhangenen Liedern, die sich einer stilistischen Kategorisierung immer wieder erfolgreich entziehen. In der Stimme von Brenda Corijn und einer phänomenalen Instrumentierung evoziert diese Musik das Gefühl in einer anderen Zeit, einer anderen Welt aufzuwachen, in der Trauer und Trost ganz nah beieinander liegen.