Mit einem markerschütternden Bariton schlägt Anastasia Coope seit ein paar Jahren in diversen Musikzirkeln große Wellen. Das Multitalent aus New York entwirft bildreiche Welten in Songs, die ganz und gar aus der Zeit gefallen scheinen, ja sogar ihre eigene erfinden. Inspiriert durch so unterschiedliche Namen wie Brigitte Fontaine, Nico oder alte skandinavische Choräle birgt der Sound von Coope eine merkwürdig sakrale Note, klingt zugleich aber hochgradig modern. Da sie diesen Spagat schon auf der leider viel zu kurzen Debüt-EP „Seemeely“ (2021) mit Bravour aufs Parkett gelegt hat, waren die Erwartungen für ihr erstes Album enorm. Das Warten hat sich gelohnt, denn „Darning Women“ ist nichts weniger als ein Trip durch alle Gefilde, die das Terrain zwischen Psychedelic Folk, Art Pop und barocker Klangästhetik zu bieten hat. Ein Zeugnis großer Experimentierlust, noch größerer Kreativität und einer Stimme, die ohne jeden Vergleich außerhalb der Norm steht.